Montag, 19. August
Plötzlich war der Tag da, unsere erste SSQ.week stand an. Um Punkt 9 Uhr waren alle wie vereinbart am Flughafen Berlin-Tegel, wenn auch einige geistig noch nicht so ganz anwesend waren. Die Reise konnte offiziell beginnen. Und wie das bei Flugreisen häufig ist, begann die Woche direkt mit warten. Warten an der Sicherheitskontrolle, mit Schlangen, die durch das halbe Flughafengebäude reichten. Zum Glück ging es dann doch schneller als befürchtet und wir konnten weiter warten. Zunächst auf Ramses, der erst noch zur Sprengstoffüberprüfung musste, warten auf Till, der mit dem Flieger aus Köln kam und dann warten aufs Boarding, das verspätet begann. Doch schließlich saßen wir im Flieger und hoben ab Richtung Süden.
Nicht ganz drei Stunden sollte der Flug dauern, doch irgendwie nahm die Zeit, bis wir den ersten Blick von oben auf die Insel erhaschen konnten, kein Ende. Unzählige Gähner und einen verzweifelten Versuch, eine vegetarische Mahlzeit an Bord zu bekommen später, erspähten wir unser Ziel. Die Erde war überraschend braun, mit vielen blauen Flecken überall: die Pools. Eine gern genommene Abkühlung bei den Temperaturen auf der Mittelmeerinsel.
Die Hitze bekamen wir auch direkt beim Verlassen des Flugzeuges zu spüren. Und nachdem wir dann im klimatisierten Flughafengebäude schon wieder gewartet haben (diesmal auf die Mietwagen), dann auch nochmal auf dem Weg zu den Autos. Innerhalb von Sekunden waren die Gesichter rot und die Rücken nass. Ein Glück, dass unsere gemietete Finca eine Klimaanlage hatte. Leider haben wir uns da ein bisschen zu früh gefreut, aber dazu gleich mehr. Nachdem wir also neun Menschen inklusive je zwei Gepäckstücken im Tetris-Stil in, auf und unter den Autos verstaut hatten, ging die Fahrt auch schon los.
“Sie haben Ihr Ziel erreicht”, informierte Siri uns in gewohnt monotoner Stimme exakt 22 Minuten später. Und so sortierten wir unsere Arme und Beine wieder, um aus den Autos heraus zu kommen. Die Vermieterin wartete bereits auf uns, erklärte kurz alles und schon hatten wir das rot gestrichene Haus in Marratxí für uns. Endlich angekommen.
Als erstes wurde natürlich das WLAN getestet, was auch sonst? Immerhin brauchen wir das Internet wie die Luft zum Atmen. Tja, was sollen wir sagen? Es gibt Orte, die ein schlechteres Internet haben als wir an vielen Orten in Deutschland. Doch so viel vorab: wir haben die Woche auch ohne WLAN überstanden. Ja, wir waren auch überrascht – Dank EU-Roaming und LTE. ?
Was eigentlich noch viel schlimmer und auch lebensbedrohlicher war: die Situation mit der Klimaanlage! Hatten wir uns doch so darauf gefreut, folgte nun die Ernüchterung. Die laufende Klimaanlage war zu viel für die Stromversorgung des Hauses. Und keine fünf Minuten nach dem Einschalten fiel der gesamte Strom aus. Doch auch hier galt: “Have you tried to turn it off and on again?” und klar, natürlich hat dies das Problem gelöst. Wenn auch nicht für lange. Wenn man sie nicht in allen Räumen anstellte, ging es dann doch und wir akklimatisieren uns auch schnell.
Das Haus war erkundet, die Zimmer verteilt. Nun war es an der Zeit, auf die Jagd zu gehen. Inzwischen brach schon fast der Abend herein und wir hatten alle ziemlich großen Hunger. Nach einem großen Einkauf im Supermarkt ging es endlich zum Abendessen. Im Internet hatten wir eine nahegelegene Tapas-Bar entdeckt, in der alle etwas zu essen finden sollten.
Im Local N°2 gab es Hähnchen-Sandwich mit Bacon und Käse, Mini-Burger mit Salsa und Zwiebeln, Gemüse mit Büffelmozzarella, Lachstatar mit Garnelen und Avocado, Karottenkuchen mit Schokoladenglasur. Die Liste könnten wir jetzt noch über drei Seiten weiter führen. Die Auswahl war riesig und ein Tapas schmeckte besser als der andere. Ein wahres Festmahl.
Nach dem leckeren Essen und kalten Getränken ließen es sich einige nicht nehmen, sich noch im Pool des Hauses abzukühlen. Andi stolperte allen voran ins kühle Nass und während die ersten schon ins Bett gegangen waren, hörte man noch immer das Lachen und Herumalbern im Pool.