Home-Office machen zu können, ist an sich eine ziemlich gute Sache. Doch seit das Coronavirus die Welt fest im Griff hat, sind viele Menschen nahezu gezwungen, von Zuhause aus zu arbeiten – sofern das denn möglich ist. Auch wir befinden uns mittlerweile die sechste Woche im (freiwilligen) Home-Office.
Noch bevor Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren in Berlin verhängt wurden, haben wir beschlossen, die Arbeit nach Hause zu verlegen, um uns selbst – aber auch andere Menschen – vor dem Virus zu schützen. Okay, bis auf Andi. Er hält im Büro die Stellung – fährt aber alleine mit seinem Auto. Da sind wir sehr froh, dass es in unseren Jobs so problemlos möglich ist und wir nicht zwingend das Büro zum Arbeiten brauchen – auch wenn es uns natürlich lieber wäre, wenn uns die aktuelle Situation nicht dazu zwingen würde.
Und so ein bis zwei Tage im Home-Office können ja auch mal gut tun. Doch über einen längeren Zeitraum von zuhause zu arbeiten, ist eine außergewöhnliche Situation und birgt auf jeden Fall die ein oder andere Herausforderung.
In den vergangenen sechs Wochen haben wir ein paar Tipps und Tricks gesammelt, die uns in der Home-Office-Zeit helfen, motiviert und produktiv zu bleiben. Diese Erfahrung wollen wir nun natürlich mit dir teilen. Daher findest du hier unsere 10 Tipps und Best Practices zum Arbeiten im Home-Office.
Feste Arbeits- und Pausenzeiten
Wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten zuhause sind feste Arbeits- und Pausenzeiten, egal ob du allein zuhause bist oder die Wohnung mit Anderen teilst, sei es nun die Partnerin oder der Mitbewohner. Denn zum einen ist es wichtig, dass du auch im Home-Office nach Feierabend abschalten kannst und nicht ununterbrochen an die Arbeit denkst. Zum anderen verhindern die festen Zeiten, dass du von anderen Menschen in deiner Wohnung unterbrochen und gestört wirst. Unser Tipp: hänge an die Tür des Raumes, in dem du arbeitest, ein Schild mit deinen Arbeits- und Pausenzeiten. So wissen alle Bescheid und platzen nicht ins Zimmer, wenn du gerade konzentriert deine Code-Zeilen tippst oder in einem Meeting mit deinen Kollegen oder Kunden bist.
Morgenroutine beibehalten
Der kurze Weg vom Bett an den Schreibtisch verleitet dazu, sich so, wie man aus dem Bett gefallen ist, direkt an die Arbeit zu machen. Das ist allerdings keine gute Idee. Denn dadurch fehlt ein Aspekt, der zu einer klaren Trennung von Arbeit und Freizeit beiträgt. Behalte also möglichst deine morgendliche Routine bei. Geh duschen, rasiere und frisiere dich, trinke deinen Kaffee. Erst dann solltest du dich an die Arbeit machen.
Schuhe statt Pyjama
Genauso wichtig wie die Morgenroutine ist auch die Kleidung. Klar, ist es verlockend im Pyjama am Schreibtisch zu sitzen, aber seien wir ehrlich: zur Produktivität trägt das nicht gerade bei. Besser ist es, du kleidest dich so, wie du es auch für deine Arbeit im Büro tun würdest. Wenn du auch im Büro in Jogginghose arbeitest, spricht natürlich nichts dagegen, das auch zuhause zu tun.
Und dann haben wir noch einen kleinen Geheimtipp: Schuhe anziehen. Die meisten von uns tragen keine Schuhe, wenn sie zuhause sind, aber gerade zum Arbeiten kann das sehr hilfreich sein. (Das betrifft übrigens nicht nur die Arbeit am Schreibtisch sondern zum Beispiel auch Arbeiten im Haushalt. Gibt auch gut durchlüftete Schuhe. ?)
Arbeitsweg simulieren
Wo wir gerade schon beim Thema Schuhe waren… Vielen fällt es sehr schwer, im Home-Office die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Das liegt mitunter daran, dass der Arbeitsweg, der diese natürliche Grenze darstellt, fehlt. Doch auch im Home-Office kannst du dir einen Arbeitsweg gestalten, in dem du vor und nach der Arbeit eine Runde um den Block läufst. Das gibt dir zumindest ein bisschen das Gefühl, als würdest du auf dem Weg zur Arbeit bzw. auf dem Weg nach Hause sein. Du kannst sogar deine Arbeitstasche packen und mitnehmen, wenn es dir hilft.
Separates Arbeitszimmer
Am besten ist es natürlich, wenn du ein separates Arbeitszimmer hast und so Arbeit und Freizeit räumlich voneinander trennen kannst. Doch diesen Luxus haben längst nicht alle. Dann solltest du auf jeden Fall vermeiden, dich während der Arbeit zwischendurch aufs Sofa zu setzen oder in der Pause am Schreibtisch zu bleiben. Verbringe nach Feierabend am besten mindestens eine halbe Stunde nicht am Schreibtisch und beschäftige dich mit etwas anderem, damit du gedanklich auch in den Feierabend gehen kannst. Besonders bietet sich hier natürlich der oben bereits erwähnte simulierte Heimweg an.
Gleiches Setup wie im Büro
Noch mehr Luxus als ein separates Arbeitszimmer ist es, das gleiche Setup wie im Büro zu haben. Viele aus unserem Team haben zuhause die gleiche Maus, die gleiche Tastatur, die gleichen Monitore und sogar den gleichen Stuhl wie im Büro. Und unser MacBook natürlich. Das gibt auf jeden Fall ein Gefühl von Büro und weniger ein Home-Office-Feeling. In diesem Zusammenhang kann es auch durchaus hilfreich sein, die gleiche Musik zu hören, die man sonst beim Arbeiten oder im Büro hört. Bei uns ist beispielsweise diese Playlist sehr beliebt. Oder höre dir doch mal unsere gemeinsame Playlist an, zu der jeder aus der SPACE SQUAD beitragen darf? ?
Benachrichtigungen pausieren
Ein Tipp, der nicht nur fürs Home-Office gilt, sondern auch für die Arbeit im Büro, ist Benachrichtigungen zu pausieren. Wir verbringen alle gerade viel Zeit in Telefon- und Videokonferenzen. (Kurzer Einschub: Kennst du schon unseren letzten Blogbeitrag zu Programmen für Video-Calls? Den findest du hier.) In den Phasen zwischen den Calls werden wir dann auch noch überhäuft mit Benachrichtigungen, sei es nun Slack, Mails oder ein anderes Programm. Diese Benachrichtigungen führen dazu, dass wir jedes Mal aus unserer Arbeit herausgerissen werden. Daher empfiehlt es sich, für diese konzentrierten Phasen einfach mal die Benachrichtigungen zu pausieren.
Essen und Trinken
Deine Umgebung zuhause kann noch so arbeitsfreundlich gestaltet sein, wenn du deinen Körper nicht ausreichend mit Nahrung und vor allem Flüssigkeit versorgst, lässt die Konzentration im Laufe des Tages ziemlich stark nach. Achte also unbedingt darauf, dass du genug isst und trinkst. Das vergisst man nämlich besonders bei vielen Telefonkonferenzen und Video-Calls schnell. Ein guter Tipp ist es hier, eine Glaskaraffe oder eine Flasche und ein separates Glas, das extra für den Arbeitsplatz oder das Arbeitszimmer ist, zu nutzen und auf deinem Schreibtisch zu platzieren. Nimm dir Ziele vor und notiere dir, wie oft du die Flasche heute schon nachgefüllt hast.
Ausreichend Bewegung
Die meiste Zeit unseres Arbeitstages sitzen wir an unserem Schreibtisch und starren auf einen oder mehrere Monitore. Da ist ausreichend Bewegung enorm wichtig. Normalerweise bewegen wir uns zumindest während des Arbeitsweges ein bisschen, aber auch das fällt momentan weg. Wer also nicht den Arbeitsweg mit einem kleinen Spaziergang um den Block simuliert, sollte zumindest in der Mittagspause oder nach Feierabend eine Runde spazieren gehen. Auch Sport wie Joggen, Pilates oder Yoga bieten sich natürlich super an, um etwas Bewegung am Tag zu bekommen.
Kinderbetreuung klären
Zu guter letzt haben wir noch einen sehr wichtigen Punkt für alle Eltern. Wenn du dir die Kinderbetreuung mit deinem Partner oder deiner Partnerin teilst, dann kläre auf jeden Fall genau ab, wer sich wann um das Kind kümmert – insbesondere, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Denn mit einem schreienden Kind am Bein kann niemand effizient und produktiv arbeiten. Außerdem bedeutet es für dich auch Stress, wenn du mit den Gedanken immer bei dem Kind bist und damit rechnest, dass du gleich deine Arbeit unterbrechen musst, weil es nach deiner Aufmerksamkeit verlangt.
Klar, nicht alle diese Tipps sind für jeden etwas und nicht alles lässt sich immer so leicht umsetzen – insbesondere wenn es um ein separates Arbeitszimmer, die Schreibtischausstattung oder die Kinderbetreuung geht. Aber vielleicht ist ja dennoch der eine oder andere Tipp dabei, der dir dabei hilft, mit dem Home-Office besser zurecht zu kommen. Probier’s einfach mal, egal wie unsinnig es dir vorkommen mag. Solltest du während deiner Home-Office Zeit in die Prokrastinationsfalle getappt sein, haben wir hier noch ein paar Tipps für dich.
Und das Wichtigste: bleib sicher und gesund!